• Guatemala: Frauen empowern und Rechte stärken

  • Guatemala: Kaffeeanbau im Einklang mit der Natur

  • Guatemala: Kinderschutz im Mittelpunkt

"Machen wir die Augen auf, so, wie wir leben, leben nicht alle um uns herum. Umso wichtiger ist es, dass wir es den Frauen ermöglichen, wirklich an sich selbst zu glauben.“

Michelle Nanne, Projektleiterin Coffee Care Guatemala

Herausforderungen für Frauen

In vielen ländlichen Gegenden Guatemalas haben es Frauen noch immer schwer, ihr eigenes Geld zu verdienen. Oft sind sie auf die Einkommen ihrer Männer angewiesen – und auf den kurzen Zeitraum im Winter, in dem die Familien ihren Jahresverdienst mit der Kaffee-Ernte erzielen.

Unsere Projektziele in Guatemala

Frauen und Kinder unterstützen

Seit 2011 engagieren wir uns mit unserem Partner Coffee Care in Guatemala, um die Lebensbedingungen der Farmer*innenfamilien zu verbessern. Besonderen Fokus legen wir auf die Stärkung der Frauen und den Schutz der Kinder – angefangen bei besserer Bildung über mehr Kinderschutz bis zu zusätzlichen Einkommensquellen.

Zusätzliches Einkommen und Stärkung der Frauen

Gemeinsam mit unserem lokalen Partner Coffee Care haben wir deshalb im Mai 2018 das #WECARE-Programm ins Leben gerufen: 28 Frauen aus drei Gemeinden in Huehuetenango wurden zu Schmuckdesignerinnen fortgebildet. Die Frauen haben gelernt, Armbänder zu flechten, die über Coffeeshops in Guatemala und im Herbst 2020 auch in Deutschland verkauft wurden. Von der zusätzlichen Einnahmequelle profitieren nicht nur die Frauen, sondern auch ihre Familien und die Dorfgemeinschaften.

Umweltschonenden Anbau fördern

Ein weiterer Bestandteil unseres Projekts ist es, den umweltschonenden Kaffeeanbau zu fördern und die Kaffeefarmen besser an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. Dafür haben wir gemeinsam mit unserem Partner Coffee Care eigene Trainer*innen, die den Kaffeefarmer*innen mit Rat und Tat zur Seite stehen und in Trainings ökologischere Anbaumethoden weitergeben.

Projektmeilensteine

2011

Start des Projekts

Zusammen mit unserem Partner Coffee Care aus Guatemala starten wir unser Projekt.

2012

Eröffnung Kindergärten & Krankenstation

Kinder werden während der Ernte betreut und erhalten eine medizinische Versorgung.

2013

Rainforest Alliance Zertifizierung

Die ersten Farmer*innen haben ihren Anbau umweltfreundlicher gestaltet und werden nach den Kriterien der Rainforest Alliance zertifiziert.

2015

Stipendien

Herausragende Schüler*innen werden ein Jahr lang unterstützt.

2017

Empowerment & Faire Einkommen

Frauen erhalten durch die Herstellung von Armbändern und deren Verkauf ein zusätzliches Einkommen.

2019

Übergabe Kitas

Die Kindergärten werden schrittweise in die Selbstverwaltung der lokalen Gemeinschaften übergeben.

2020

5.560 Kinder

Dank der Kindergärten konnten während der Ernten über 5.560 Kinder betreut werden.

2023

Start unterschiedlicher Projekte zur Unterstützung von 2.600 Farmer*innen und ihre Familien

Durch mehr Wissen über bspw. Düngemittel und Bodenbehandlung kann die Produktivität sowie Qualität des Kaffees und somit auch der Ertrag gesteigert werden.
Mädchen zwischen 8 und 17 Jahren wird der Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und anderen Weiterbildungsangeboten ermöglicht.
Das Programm „Learn & Invest“ soll Jugendliche und Frauen in der Region bei der Jobwahl unterstützen und dabei helfen, eine Arbeitsstelle oder einen Ausbildungsplatz zu finden.

Petronila und Leonor, zwei Farmerinnen aus der bergigen Region Huehuetenangos nehmen uns mit auf ihr Kaffeefeld und erzählen uns von ihren Lernerfahrungen:

Petronila und Leonor, was habt ihr gelernt?

Petronila: Wir haben gelernt, die Kaffeepflanzen richtig zu beschneiden und zu stutzen, Schattenbäume zu pflanzen, Triebe zu entfernen und auch, wie man die Kaffeebohnen waschen kann.

Leonor: Ich habe gelernt, meinen Kaffee zu trocknen, wie ich Blattrost verhindern kann und wie ich meinen Kaffee am besten dünge.

Was hat euch an den Trainings gefallen?

Petronila: Die Kaffeeverkostung.

Leonor: Wie man den Blattrost in den Griff bekommt. Vorher wuchsen keine Blätter an meinen Kaffeepflanzen.

Und was hat sich für euch verändert?

Petronila: Ich beschneide den Kaffeebaum nun anders als vorher, wodurch meine Pflanzen Triebe bekommen haben und wir mehr produzieren. Durch die verbesserte Qualität konnten wir den Kaffee zu einem höheren Preis verkaufen. Das hat meiner Familie geholfen.

Leonor: Wir wissen nun genau wie man den Kaffee trocknet. Vorher hatte er viel zu viel Feuchtigkeit. Jetzt geben die Händler uns mehr Geld für unseren Kaffee, weil es ein besseres Produkt ist.