Transparenz ist kein Selbstzweck
Die Erfassung und Darstellung dieser Lieferketten ist eine große und andauernde Herausforderung. Transparenz entlang der Lieferketten ist aber nicht nur wichtig, weil sich die Kund*innen mehr Detailinformationen zu Anbau, Herkunft, Produktion und Transport ihrer Waren wünschen. Wir brauchen auch ein hohes Maß an Transparenz und Rückverfolgbarkeit in den Lieferketten, um unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten zu steuern. Außerdem verändern sich Verbraucherschutz und gesetzliche Rahmenbedingungen. Deshalb ist Transparenz entlang der Lieferketten so wichtig.
Wir erfassen und veröffentlichen die Details unserer Lieferketten seit einigen Jahren und haben in diesem Zeitraum schon Fortschritte hinsichtlich der Transparenz erzielt. Ein Beispiel für diesen Erfolg: Dank der Zusammenarbeit mit einigen ausgewählten Kooperativen können wir unsere Qbo Premium Coffee Beans per GPS-Daten zurückverfolgen. Die Kaffeebohnen unseres BARISTA Sortiments, die zu 100 % Fairtrade-zertifiziert sind, lassen sich ebenfalls bis zu ihrem Ursprungsort zurückverfolgen. Auch in anderen Bereichen arbeiten wir ständig daran, unsere Lieferketten möglichst transparent zu gestalten.
In 2019 haben wir ein Supply Chain Mapping für unseren Bio Baumwollbezug durchgeführt. Wir haben unsere Lieferanten analysiert und über Fragebögen die Wertschöpfungsketten nachvollzogen. Dabei haben wir beispielsweise herausgefunden, dass die Hälfte unserer gesamten Bio Baumwollversorgung von nur zwölf Lieferanten kommt. Die Baumwolle selbst stammt vorrangig aus Indien, China und der Türkei. Dort konnten wir zurückverfolgen, welche Regionen und zum Teil auch welche Baumwollprojekte unsere Baumwolle liefern. Dieses Wissen gibt uns die Möglichkeit, ganz gezielt mit den wichtigsten Partner*innen an der Erreichung unseres Zieles zu arbeiten. Wir können die Rückverfolgbarkeit bis zum Ursprung sicherstellen und ganz direkt Farmkooperativen unterstützen.
Aber wir stehen erst am Anfang des Weges!
Digitalisierung – Voraussetzung für Transparenz
2019 haben wir damit begonnen, mit externen Partner*innen digitale Lösungen für Transparenz und Rückverfolgbarkeit zu testen. Denn: Um mit der hohen Komplexität der Datenerfassung umzugehen, brauchen wir innovative und digitale Lösungen.
Wir wollen:
- die Herkunft, Anbaugebiete, Warenströme und sozialen/umweltspezifischen Bedingungen unserer Produkte erfassen und dokumentieren.
- ein Monitoring unserer Lieferant*innen durchführen und sie anhand ausgewählter Kriterien bewerten.
- Risikodaten integrieren (Wasser, Klima, Deforestation etc.) und bewertbar machen.
- die Lieferketteninformationen analysieren, um unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten besser zu steuern und wirkungsorientierter zu gestalten.
- wo relevant, Lieferketteninformationen auch veröffentlichen. Schon heute haben wir unsere Textilproduzent*innen veröffentlicht.
In den nächsten Jahren werden wir hier mit Sicherheit viel lernen. Wir wollen eine digitale Lösung, die wir agil und flexibel testen und an Tchibo anpassen können.