Wir verbrauchen pro Jahr weltweit 1,7 Erden. Das heißt, wir nutzen jedes Jahr 1,6-mal mehr Ressourcen als jährlich nachwachsen können. Gleichzeitig erhöht eine wachsende Wegwerfmentalität unser weltweites Müllaufkommen. Diesen Herausforderungen stellen wir uns, indem wir wertvolle Ressourcen einsparen und wiederverwenden.
Dabei setzen wir nachhaltige und recycelte Rohstoffe in unseren Produkten und Verpackungen ein, und schon bei der Entwicklung unserer Produkte prüfen wir ihre Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit und verringern so den ökologischen Fußabdruck.
Unsere Herangehensweise
Aus Altem Neues machen
Plastikabfälle können die Natur verschmutzen. Sie können aber auch, wie bei uns, als wertvolle Ressourcen für neue Produkte genutzt werden. So kann aus PET-Flaschen Kindermode werden: Für eine in 2021 verkaufte Kinder-Regenjacke wurden 55 PET-Flaschen recycelt (Quelle: Textile Exchange). In 2021 haben wir nicht nur Textilien aus recycelten Materialien hergestellt, sondern auch unser Sortiment an Hartwarenprodukten mit recyceltem Material ausgebaut. So haben wir zum Beispiel Spülbürsten mit recyceltem Kunststoff und Wärmflaschen mit einem Bezug aus recyceltem Polyester angeboten. Recycelte Synthetikfasern gewinnen wir nicht nur aus PET-Flaschen, sondern auch aus Fischernetzen und Textilabfällen. Das spart Rohstoffe und schont die Umwelt.
Wir freuen uns das Thema Recycling auch auf neue Materialien und Produktionsprozesse ausweiten zu können. So haben wir in 2021 erstmalig landwirtschaftliche Pflanzenabfälle zur natürlichen Färbung von Bekleidung genutzt und aus den Werbepostern einer Werbekampagne Upcycling-Produkte herstellen lassen. In 2022 setzen wir zum ersten Mal recycelte Baumwolle in Bekleidung ein.
15 % der Fasern in Textilien (Materialgewicht) waren in 2021 aus recycelten Quellen
5 % der Hartwarenprodukte (Einkaufsmenge) in 2021 enthielten recycelte Materialien
Eine lange Freundschaft
Es gibt viele gute Gründe, sich immer wieder etwas Neues zu kaufen, aber es gibt noch viel bessere Gründe, ein Produkt so lange wie möglich zu nutzen: Das spart Ressourcen, verringert die Belastung unserer Ökosysteme und schützt damit unsere Lebensgrundlage. Qualität und eine lange Lebensdauer unserer Produkte stehen deswegen seit mehr als 70 Jahren bei uns im Fokus. Dafür haben wir ein eigenes Qualitätsteam, das die Qualität der Tchibo Produkte prüft.
Damit unsere Kund*innen lange oder wieder Freude an unseren Produkten haben, geben wir auf unser Website www.tchibo.de/nachhaltigkeit und auf unserem Social Media Kanal Tipps für die richtige Pflege von Produkten, zum Beispiel wie Rostbestände auf Küchenmessern mit einem Korken beseitigt werden können. Hier finden sich auch Upcycling-Ideen. Mit neuen Services rund um das Thema Reparatur und Ersatzteile wie z.B. einer Video-Inspektion für den Esperto Kaffeevollautomaten helfen wir unseren Kund*innen, dass sie unsere Produkte lange nutzen können.
Trennung, aber richtig
Können Produkte nicht mehr genutzt werden, ist uns eine „faire Verwertung“ wichtig. Wir ermutigen unsere Kund*innen auf unserer Website, ihre Altkleider und -textilien einfach und fachgerecht über das benutzerfreundliche Rücknahmesystem unseres Partners FairWertung e. V. zurückzugeben. Verbraucher*innen können über FairWertung Rückgabestellen für Altkleider der unter dem Dachverband angeschlossenen 130 gemeinnützigen Organisationen finden und dadurch ihre Altkleider lokal abgeben. Hinweise zur richtigen Mülltrennung und kostenlosen Entsorgung von Elektroaltgeräten, Altbatterien, Lampen und Verpackungen finden unsere Kund*innen ebenfalls auf unserer Webseite.
Tchibo Share
2018–2020
Als Prototyp und „Testfeld” für nachhaltigen Konsum haben wir 2018 Tchibo Share in Kooperation mit dem Unternehmen „kilenda“ gelauncht. Als erster Anbieter im Mainstream haben wir Kinder- und Damenbekleidung – Hosen, Jacken, Regenbekleidung, Bettwäsche und Accessoires – online vermietet.
2019 haben wir das Angebot weiterentwickelt und neue Sortimente (Spielzeug, Babytragen, Kindermöbel, Campingausrüstung und Kaffeezubehör) eingeführt sowie Partnerschaften mit anderen nachhaltigen Marken bzw. Produzenten getestet.
2020 haben wir ergänzend zur Vermietung ausgewählte Produkte auch im Second Hand-Verkauf angeboten. Dies betraf vor allem Produkte mit kleinen Gebrauchsspuren, die die hohen Qualitätsanforderungen in der Vermietung nicht mehr erfüllten, aber dennoch sehr gut weitergenutzt und getragen werden konnten.
Insgesamt wurde der Mietservice medial und seitens der Kund*innen sehr positiv beurteilt und als innovativ wahrgenommen. Allerdings blieb die Anzahl der tatsächlichen Nutzer*innen begrenzt. Als Problem erwiesen sich die geringe Produktauswahl, die ungewohnte Handhabung und die mangelnde Bekanntheit des Service.
Über das Ende von Tchibo Share – und einen Neuanfang
Trotz sehr positiver Resonanz in der Öffentlichkeit und Weiterentwicklungen im Sortiment und im Service konnte bis zum Ausbruch der COVID-19 Pandemie keine ausreichende Zahl von Kund*innen von dem Angebot überzeugt werden. Durch den weiteren Bestellrückgang während der Pandemie und der Geschäftsaufgabe unseres Partnerunternehmens kilenda haben wir beschlossen, den Mietservice Ende 2020 einzustellen. Wir entwickeln aktuell ein Neukonzept für nachhaltigen Konsum im Mainstream. Gleichzeitig integrieren wir geschlossene Stoffkreisläufe in das Produktdesign und in die Verpackungsgestaltung.